Verdichtung in Bezug auf Raumplanung ist in der kleinen Schweiz ein wichtiges Thema. Aber muss das Ziel „Verdichtung“ um jeden Preis erreicht werden?
Die Stadt Basel ist ein sehr schönes Beispiel für eine Stadt, die sehr wohl Wert auf Verdichtung legt. Trotzdem gibt es grüne Inseln wie die Schrebergärten und Parks oder unter Schutz gestellte Stadtteile. Die Gratwanderung zwischen Verdichtung und Erhalt von so genannten Grüninseln ist nicht immer einfach und nicht in jeder Stadt oder Agglomeration ist dies gleich einfach umzusetzen.
Wenn Städte nach innen wachsen sollen, ein Bestandteil der Verdichtung, leiden oft letzte Grüninseln wie die Schrebergärten darunter. Sowieso, da Schrebergärten oft einen schlechten Ruf haben und vielleicht auch deshalb manchen Stadtplanern ein Dorn im Auge sind.
Nichts desto trotz bestehen Schrebergärten oft schon seit mehreren Jahrzehnten. Ganze Kulturen haben sich um diese kleinen Grüninseln gebildet. Das Portal des Familiengartenvereins der Stadt Zürich ist ein schönes Beispiel für eine solche Kultur. Ganze 13 Familiengartenvereine existieren alleine auf Stadtgebiet Zürich.
Bauland mitten in Städten und Agglomerationen ist rar und hat seinen Preis. Mit dem Argument der Verdichtung und dem ständig steigenden Siedlungsdruck kommt es allzu oft vor, dass Schrebergärten und vergleichbare Grüninseln dem Druck weichen müssen. Gerne wird aber vergessen, dass die Lebensqualität zu einem grossen Teil durch Freiräume und Grüninseln beeinflusst wird. Dies ist natürlich jedem Stadtplaner bewusst, doch ist der Druck, den verfügbaren Raum zu nutzen, oft immens. Überlegungen, diese Räume gesetzlich zu schützen, machen sich deshalb schon einige Befürworter.
Werden letzte Grüninseln überbaut, hat oft der wirtschaftliche Gedanke gewonnen. Hier stellt sich die Frage, ob der Erhalt der Schrebergärten nicht als Investition in die Zukunft betrachtet werden darf. Zukünftige Generationen sollten ebenfalls die Möglichkeit erhalten, zu entscheiden, ob Schrebergärten als grüne Augenweide in Mitten der Stadt erhalten bleiben sollen oder ob sie dem Siedlungsdruck nach innen zu weichen haben.
Mit Hauptsitz in Graubünden ist die HMQ AG oft in anderen Zusammenhängen mit der Raumplanung konfrontiert. Doch Raumplanung ist keine kleinräumige Disziplin. Der Blick nach aussen ist für den Raumplaner wichtig, sein Horizont muss offen bleiben. Somit ist für die HMQ AG auch die städtische Entwicklung von Bedeutung und wird von den Raumplanern mit grossem Interesse verfolgt.