Mit der Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft verändert sich die Landschaft. Haushälterischer Umgang mit der Ressource Boden wird in der Schweiz gross geschrieben.
Die Vereinten Nationen (UN) haben das Jahr 2015 zum Internationalen Jahr des Bodens erklärt. Die Bedeutung des Bodens für die Biodiversität, die Ernährungssicherung, die Landwirtschaft und viele weitere Themen soll damit vermittelt werden. Auch in der kleinräumigen Schweiz nimmt das Thema Boden einen grossen Platz ein, hier vor allem im Zusammenhang mit der Raumplanung.
Zwischen 1985 und 2009 dehnten sich die Siedlungsflächen um 23.4 Prozent aus. Der Flächenbedarf pro Einwohner und Arbeitsplatz nahm durchschnittlich um 17 Quadratmeter zu, wobei die Werte für einzelne Kantone stark voneinander abweichen. Die Fläche an Wohnraum ist in den letzten Jahren um 44 Prozent gestiegen, doppelt so rasch wie die Bevölkerung. Der Anteil an Fläche für Einfamilienhäuser hat hingegen leicht abgenommen. Diese Zahlen können darauf hindeuten, dass die Anstrengungen der Raumplanung, den Siedlungsraum zu verdichten, Wirkung zeigt.
Die Auswertung der Bodennutzung Schweiz von 1985 bis 2009 zeigt, dass im Verhältnis zu anderen Nutzungen vor allem für die Mobilität viel Boden beansprucht wird. Das Strassenareal hat sich in einer Zeitspanne von 24 Jahren ab 1985 um rund 17 Prozent erhöht. Vor allem der Strassengüterverkehr, welcher in der ausgewerteten Zeitspanne um über 100 Prozent zugenommen hat, benötigt viel Raum. Um rund 20 Prozent hat zudem der Privatverkehr auf der Strasse zugenommen. Im Vergleich hat sich das Bahnnetz kaum vergrössert.
Die Statistiken zeigen, dass in den letzten Jahren viele Landwirtschaftsbetriebe verschwunden sind. Interessanterweise haben aber die Heimweiden, also Weideflächen direkt in Hofnähe, um rund 25 Prozent zugenommen. Dagegen haben sich die Feldobstflächen stark verkleinert. Diese Tendenzen spiegeln das Verschwinden der kleinen Landwirtschaftsbetriebe zugunsten der wettbewerbsfähigen Grossbetriebe. Die Kleinräumigkeit des Landschaftsbildes muss hier ökonomischen Zielen weichen.
Das Bundesamt für Statistik wertet die Bodennutzung und Bodenbedeckung anhand von Luftbildern aus. Dazu wird auf jeder Hektare der Schweiz ein Stichprobenpunkt gesetzt. Die Auswertung der Luftbilder ist erstmals ab dem Jahr 1979 angewandt worden.
Die Auswertungen der Arealstatistik sollen dazu dienen, Massnahmen zur nachhaltigen Raumpolitik zu entwickeln und zu beurteilen. Entwicklungstendenzen sind dank der Auswertungen früh erkennbar, so dass rechtzeitig reagiert werden kann.
Solche Statistiken bilden auch eine wichtige Grundlage für die raumplanerischen Projekte der HMQ AG. Die bisherigen Zahlen werden herangezogen, um zukünftige Entwicklungen besser abschätzen zu können.